Im April 2025 startete ich die Petition „Mobilitätswende in Hamburg konsequent fortsetzen“ – als Reaktion auf ein sichtbares Rollback der Mobilitätswende in Hamburg. Schon im Wahlkampf 2024/ 2025 verengte sich die Debatte auf Parkplätze. SPD und CDU überboten sich in Kampfansagen für den Autoverkehr, während in den Bezirken – u.a. im Bezirk Hamburg-Nord – die Rückabwicklung bereits anrollte. Der Rauswurf des Bezirksamtsleiters in Nord war ein klares Signal: Statt über sichere Fuß- und Radwege, Barrierefreiheit, ÖPNV-Ausbau, Modal Split und eine faire Flächenverteilung zu sprechen, drehte sich alles um Auto-Stellplätze. Masterplan Parkplatz und Parkplatzmoratorium waren dann die Trigger, die Petition zu starten.
Dabei lag die Stärke der letzten Legislatur offen auf dem Tisch: Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, die Bezirke und viele Teams hatten Grundlagen gelegt, an die man kraftvoll hätte anknüpfen können. Man hätte sagen können: Das hat funktioniert – wir gehen weiter. Stattdessen: Rückwärtsgang. Erstmal Parkplätze zählen.
Was schon funktioniert (und sichtbar sein muss)







Wer eins unter vielen Beispielen sehen will, was möglich ist, geht nach Alsterdorf: Der Busbetriebshof Alsterdorf gehört zu den modernsten in Europa. Ladeinfrastruktur, Werkstätten, Prozesse – alles auf E-Busse ausgelegt. Es geht. Diese Projekte sind nicht Theorie, sie sind Realität. Genau solche Belege brauchen Sichtbarkeit, denn sie zeigen: Wenn wir Prioritäten richtig setzen, kriegen wir das hin!
Bild-Quellen: HOCHBAHN, BVM / Robin Lindner
Rollback vom Rollback: Kurs nach vorn
#NachDemZukunftsentscheid
Mit dem Hamburger Zukunftsentscheid haben 303.936 Menschen ein klares Signal gesendet: Veränderungsbereitschaft. Nenn es „Bubble“, wenn du willst – es ist halt einfach eine derbe große. Und sie verpflichtet. Unter diesen Vorzeichen reicht „weiter wie früher“ nicht. Wir müssen zum Kurs der letzten Legislatur zurückkehren – und eine Schippe drauflegen.
Was heißt das konkret?
- Sichere Radwege, gute Gehwege, ÖPNV-Ausbau, Busspuren, Shared Mobility, autofreie Zonen, Verkehrssicherheit und Vision Zero, Barrierefreiheit, Lärmschutz, klima- und umweltverträgliche sowie für alle Menschen bezahlbare Mobilität – Themen wie diese gehören auf die Agenda.
- Es ist längst belegt: Wer Straßen baut, erntet Autoverkehr. Auto-zentrierte Verkehrskonzepte aus dem 20. Jahrhundert lösen kaum Probleme – sie schaffen vor allem neue.
- Schulwege müssen sicherer, verkehrsberuhigte Zonen ausgebaut und schwächere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer konsequent geschützt werden. Eine einladende Infrastruktur schafft die Grundlage dafür, dass sich Menschen – von Kindesbeinen an – frei und gesund bewegen können.
- Nachhaltige Alternativen zum individuellen Autoverkehr sind die Voraussetzung für ein klimaneutrales und zugleich sozial gerechtes Hamburg. Eine fortschrittliche Verkehrspolitik ist unverzichtbar, um der Klimakrise gerecht zu werden.
Und ja: Parkplätze zählen ist die falsche Überschrift für diese Zeit. Während wir über Stellplätze diskutieren, verlieren wir Tempo bei Dingen, die Menschen im Alltag sofort spüren: Sicherheit an Kreuzungen, lückenlose Radwege, Zuverlässigkeit im Takt, barrierefreie Wegeketten. Genau da entscheidet sich, ob die Mobilitätswende als Gewinn erlebt wird.
Worum es bei der Petition geht
Diese Petition richtet sich gegen das Rollback – und für den nächsten Schritt nach vorn. Sie sagt: Macht sichtbar, was funktioniert. Skaliert, was trägt. Hört auf, Energie in Parkplatzarithmetik zu stecken, und steckt sie in Infrastruktur, die Menschen bewegt.
Am 12.12. – dem 10. Jahrestag des Pariser Klimaabkommens – wollen wir die Petition im Rathaus übergeben. Aktuell stehen wir bei rund 10.000 Unterschriften. Gemeinsam mit Parents for Future und vielen anderen wollen wir die Zahl bis dahin deutlich erhöhen.
Wenn du Veränderung willst, unterschreibe jetzt.

Teilen hilft. Unterschreiben hilft. Mitmachen hilft.
Petition: Mobilitätswende in Hamburg konsequent fortsetzen
Dein Beitrag zählt: Diese Petition allein verändert nicht die Welt – aber sie zeigt Haltung. Und je mehr mitmachen, desto mehr bewegt sich.
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